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Wir gehen in den Wald, lassen unser Alltagsleben hinter uns. Thomas weist uns auf eine Pfütze hin. „Ich liebe Pfützen. Man schaut auf den Boden und blickt gleichzeitig hoch in die Baumwipfel. Quasi ein Him- melsfenster im Boden.“ Wir widmen Unscheinbarem und Kleinigkeiten unsere Aufmerksamkeit. Mit einer Briefmarkenlupe betrachte ich die Oberfläche einer Baumrinde oder das Moos. „Kennt ihr das Gedicht ‚Moos‘ von Siegfried von Vegesack? Das passt wun- derbar zum Waldbaden.“ Hast du schon jemals Moos gesehen? nicht bloß so im Vorübergehen, so nebenbei von obenher, so ungefähr – nein, dicht vor Augen, hingekniet, wie man sich eine Schrift besieht? Und riesengroß die Bäume stehen – Hast du schon jemals Moos gesehen? Im Waldbade-Areal, direkt neben dem Großen Arber- see, sind wir von Spaziergängern und vorbeifahrenden Autos ungestört. Ich bekomme ein „Geschenk“ in die Hände gedrückt: erdigen Waldboden. Ob ich schon einmal an Waldboden gerochen hätte? Naja, indirekt beim Holzarbeiten, wenn durch den Traktor der Boden aufgerissen wird, aber bewusst an Waldboden gero- chen habe ich sicher noch nicht. Er riecht intensiv, je nach Waldbodenschicht pilzig oder erdig. Obwohl wir unser Handeln bewusst entschleunigen, verfliegt die Zeit wie im Flug. Inzwischen kann ich mich auch besser auf die Übungen einlassen und Gedanken zu Arbeit und Freizeit verblassen. Aber Waldbaden geht über eine einfache Auszeit vom Alltagsleben hinaus, denn nachweislich hat es auch gesundheitliche Vorteile. Die frische Luft, die natürlichen ätherischen Öle der Bäume und die ruhige Atmosphäre wirken sich positiv auf das Nerven- und Immunsystem aus und können Stress reduzieren, die Stimmung verbessern, 31 auszeit WOID

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